Tiddische – Weg von fossilen Brennstoffen, hin zu erneuerbaren Energien: In Tiddische ist das Ziel klar. Noch in diesem Jahr soll der Baustart beim Nahwärmenetz in der Gemeinde klappen. Dazu braucht es die Gründung der Nahwärme Hoitlingen-Tiddische GmbH & Co. KG, um die Planungsleistungen zu beauftragen und ausreichend Bürger, die fest mit Nahwärmelieferungsverträgen zusagen. Derzeit liegen der Gemeinde rund 100 Verträge vor. Knapp zwei Drittel davon sind aus Tiddische, ein Drittel aus Hoitlingen. Auch wenn da „noch etwas mehr geht", ist Bürgermeister Daniel Krause optimistisch. Im IK berichtet er vom Stand der Dinge.
Bereits im Januar hatte die Gemeinde mit zwei Informationsveranstaltungen das Thema wieder aktuell auf die Agenda der Bürger gebracht, am Dienstagabend fand dazu ein weiterer Austausch statt. Bei diesen Terminen sollten weitere Details zur Nahwärme geklärt werden. Insgesamt sieht Krause das Großprojekt auf einem guten Weg. Viel wurde für die Umsetzung bereits auf die Beine gestellt, wie unter anderem die Gründung des Gemeindewerks im Eigenbetrieb. Jetzt geht es um konkrete Zahlen. Wer unterzeichnet, wer macht mit? Eine gewisse Anschlussdichte wird benötigt, damit nicht einzelne Straßen außen vor bleiben.
Mit der Biogasanlage im Zentrum des Projekts geht es um ein etwa 9,3 Kilometer langes Wärmenetz, das in den Boden gelangen muss. Eine Ersatzwärmelieferung über Holzhackschnitzel soll beim Ausfall der Biogasanlage die Energiezufuhr sicherstellen. Insgesamt haben Umfragen gezeigt, dass 265 von 461 Haushalten Anschlussinteresse hinterlegt haben. Das entspricht 55 Prozent. Das Investitionsvolumen liegt bei 8 bis 9 Millionen Euro, eine 40-prozentige Förderung ist dabei möglich.
Insgesamt hofft Krause darauf, dass noch weitere Verträge abgeschlossen werden. „Dieses Nahwärmeprojekt ist, glaube ich, für viele eine große Chance. Alleine die weiter steigende CO₂-Bepreisung wird sich in den kommenden Jahren massiv bemerkbar machen." Mit der Nahwärme soll auf eine hohe lokale Liefertreue, Verlässlichkeit und Wertschöpfung gesetzt werden.
Der Plan sieht vor, dass man schon bald in die Beantragung der Fördermittel einsteigen will, ein entsprechendes Programm wird durch den Bund angeboten. Und dann gilt es, die entsprechenden Rohre in die Erde zu bekommen. Und das, bevor die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr mit der für dieses Jahr geplanten Erneuerung der Ortsdurchfahrt in Tiddische beginnt. „Wir haben schon erste Signale, dass es da noch etwas dauern könnte. Die Verantwortlichen wollen zuerst in Parsau fertigwerden, bevor sie in Tiddische anfangen." In der Nachbarschaft soll die Baustelle im Sommer fertiggestellt werden. Danach wäre also erst Tiddische dran. „Das kommt uns eher zugute."
Da die neue Straße im Anschluss nicht erneut für die nötigen Erdarbeiten im Zuge des Nahwärmeprojekts aufgerissen werden soll, müssten diese bereits davor erfolgt sein. Ein sportlicher Plan, der hoffentlich aufgeht, so Krause.